Die sagenumwobene Landschaft des Dahner Felsenlandes in Rheinland-Pfalz, direkt an der Grenze zum Nordelsass gehört zu einer der landschaftlich interessantesten und geheimnisvollsten Regionen Europas. Bizarre Felsgiganten aus Buntsandstein und mächtige Felsenburgen, um die sich vielfach Mythen, Sagen und Legenden ranken, prägen das Bild dieser Landschaft. Durch diese wunderbare und eindrucksvolle Landschaft führte die diesjährige 3-tägige Wanderung der Ausgleichssportler.
Nach der Anreise mit Bus und Bahn startete die Wanderung in Hinterweidenthal, dem Tor zum Wasgau mit dem Anstieg zum sagenumwogenen Teufelstisch, vielleicht dem bizarrsten aller Buntsteinfelsen in der Pfalz.
Beim Teufelstisch handelt es sich um einen freistehenden Turm, dessen Gewicht auf 284 Tonnen geschätzt wird. Es ist ein Buntsandsteinfels, der an einen einbeinigen Tisch erinnert. Durch Erosion wurden die ihn umgebenden weicheren Oberflächenbestandteile abgetragen, während der harte Felskern stehen blieb. So liegt nun eine überdimensionierte „Tischplatte“ von etwa drei Meter Stärke quer über einem ebenso massiven „Tischfuß“ von etwa elf Meter Höhe. (Q: Wikipedia).
Durch das weitläufig bewaldete Gebiet führte die Route vorbei am Neudahner Weiher durch das Mosbachtal hinauf zur Dahner PWV Hütte im Schneiderfeld. In der Hütte wurde die erste Rast eingelegt, wir stärkten uns für das anstehende Highlight des ersten Wandertages dem Dahner Felsenpfad. Zum Bestaunen und zum Greifen nah liegen die großen und kleinen Attraktionen am Wegesrand. Die Liste ihrer Namen ist fast so lang wie der Felsenpfad selbst: Braut und Bräutigam, Elwetritschefels, Hirschfelsen, Schusterbänkel, Mooskopf, Rosskegelfels und viele andere mehr.
Beeindruckend ist die unbeschreibliche Formenvielfalt der bizarren Steingebilde, welche die Erosion rings um Dahn über tausende von Jah-ren entstehen ließ. Wir verließen den Felsenpfad, wechselten zum Sagenpfad und wanderten vorbei an Braut und Bräutigam hinein ins kleine Städtchen Dahn. Die Entscheidung der drückend schwülen Luft etwas entgegenzusetzen wurde von allen Wanderkameraden begrüßt. Wir fanden auch schnell eine „Selbstbedienungs Eisdiele“ und belagerten die Außentische.
Die Tour führte danach hinaus aus Dahn, steil hinauf zur Burg Altdahn. Die Felsenburg gehört zur Dahner Burgengruppe zu der noch die Burgen Grafendahn und Tanstein zählen. Die drei Burgen wurden zwar nicht gleichzeitig, aber direkt nebeneinander auf einem Bergrücken errichtet. Von den höchsten Stellen der Ruine hat man einen fantastischen Ausblich in den Pfälzer Wald und in das nördliche Elsass.
Die letzte Etappe stand an. Der Weg führte hinunter ins Tal in Richtung Schindhard. Dort bezogen wir unsere Quartiere in der Pension Kuckucksfelsen. Der sehr heiße und schwüle Tag hat allen etwas zugesetzt und die abendlichen Gewittergüsse sorgten für eine angenehme Abkühlung.
Am Samstag wanderten wir wieder auf dem Felsenland Sagenweg über Busenberg hinauf zum Drachenfels, einem 150 Meter langen Buntsandstein-Felsen, der sich in 368 Meter Höhe auf einem Bergrücken erstreckt. Der höchstgelegene Teil des Burgfelsens wurde zum Bergfried ausgebaut. Wegen des heutigen Aussehens wird der Turmrest im Volksmund „Backenzahn“ genannt, er macht die Ruine zu einer der auffälligsten Burgen in der Pfalz. Der weitere Weg ging über Bruchweiler Bärenbach über den nächsten Bergkegel nach Rumbach. Dort machten wir im „Salztrippler“ unsere Mittagspause die absolut notwendig war, denn der nächste Felsen und somit der nächste Anstieg stand bevor. Wir wanderten zum Christkindlfelsen dem Märchenplatz für Wunschzettel. Wir fanden auf der Felsplattform keine Weihnachtswünsche und Christbaumkugeln, vermutlich waren wir auch in der falschen Jahreszeit unterwegs. Über einen traumhaften Pfad auf dem Bergrücken führte der Weg weiter, vorbei am Kastelfelsen hinunter ins Tal. Der Saarbach bildet dort ein großes Biosphärengebiet. Über diese moorige Landschaft führt ein Holzsteg, der interessante Ein- und Ausblicke zuließ. Nach Schönau dem Etappenziel war es nicht mehr weit. Es ging vorbei am Königsweiher hinein in die 450 Seelengemeinde. Quartier bezogen wir im Landhotel „Zur Wegelnburg“. Über die Kundenfreundlichkeit des dortigen Chefs können wir nichts sagen, denn das Wort „Kundenfreundlichkeit“ hat der Gastwirt (zumindest bei uns) aus seinem Wortschatz gestrichen.
Nach dem Abendessen wurden wir spontan vom SV Viktoria Schönau in deren Sportlerheim eingeladen. Dort konnten wir an einer Videowand das Pokalendspiel BVB – Bayern München genießen. Der 5:2 Sieg der Borussen war ein krönender Abschluss des Tages.
Am Sonntagmorgen hieß es wieder „Höhenmeter machen“. Aus dem Stand ging es vorbei am Pfaffenfels steil hinauf zur Wegelnburg der höchstgelegenen Burganlage in der Pfalz. Die Felsenburg liegt in 572 Meter Höhe auf dem Schlossberg direkt an der deutsch-französischen Grenze. Auf demselben Bergrücken liegen in unmittelbarer Nachbarschaft auch die Hohenburg, der Löwenstein und der Fleckenstein. Die Oberburg ist etwa 90 mal 8 Meter groß. Die Burg ist in drei Zonen Unter-, Mittel- und Oberburg gegliedert, mit der Unterburg nur auf der Westseite. Erhalten und restauriert ist der innere Torbau. Felsentreppen ermöglichen den Zugang zur Oberburg. Erhalten sind aus dem Fels gearbeitete Durchgänge und ein Felsenkeller. Vom höchsten Punkt der Oberburg hat man den besten Rundumblick über das ganze Dahner Felsenland. Der Abstieg über die Zeppelinhalde vorbei am Kuhnenkopf immer nahe an der französischen Grenze führte hinunter nach Nothweiler. Im Biergarten von „Vetters Scheune“ stärkten wir uns für den letzten Anstieg. Über das Mäuerle ging es nochmal gute 120 Höhenmeter hinüber in Richtung Bundenthal. Dieser Abschnitt der Wanderung war leider nicht gut ausgeschildert und wir mussten alle Gerätschaften von Kompass über Karte bis zum GPS einsetzen um den richtigen Weg einschlagen zu können. Nach einer gemütlichen Mittagspause im Gasthaus Krone ging es zum Bahnhof. Mit einem historischen Schienenbus fuhren wir die erste Etappe in Richtung Heimat.
Das Dahner Felsenland ist, um es einfach auszudrücken, eine Reise wert. Die Wandermöglichkeiten, teilweise auf Premium-Wanderwegen, sind unerschöpflich.
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